06.01.2021

Anteil erneuerbare Energien am Bruttostromverbrauch steigt 2020 auf 46,2 %

Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch stieg 2020 auf 46,2 % – das ist ein Plus von 3,8 % im Vergleich zum Vorjahr – bereinigt um den durch Corona verursachten geringeren Verbrauch läge das Plus bei 2,2 %. Der EU-Green-Deal gibt das nächste Ziel vor und das lautet mindestens 70 % bis 2030.

Für 2021 geht die Denkfabrik Agora Energiewende in ihrer aktuellen Analyse von einem geringen Zuwachs bei der Erneuerbare-Energien-Stromproduktion aus. Zum einen aufgrund des zu erwartenden steigenden Stromverbrauchs durch die anziehende Wirtschaft nach der Pandemie. Zum anderen, weil die EEG-Novelle wenig Verbesserung für den Ausbau der erneuerbaren Energien bringen wird. So wurden die Zubauziele und damit die Ausschreibungsmengen keinesfalls an die höheren Bedarfe angepasst, die sich durch die Nutzung von E-Mobilität, Wärmepumpen sowie Wasserstoffproduktion ergeben. Und auch das neue Klimaziel der EU mit 70 % für 2030 wurde nicht berücksichtigt. Die nächste Novelle dürfte daher nicht in weiter Ferne liegen – entweder noch 2021, spätestens 2022 wird das Gesetz erneut angepasst.

In Sachen Treibhausgasen übertrifft Deutschland sein Klimaziel für 2020 – Corona sei Dank! Ganze 42,3 % weniger klimaschädliche Treibhausgase wurden 2020 verursacht – im Vergleich zu 1990.
Das heißt: 80 Millionen Tonnen weniger CO2 als 2019. Zwei Drittel der Minderung gehen lt. Agora Energiewende auf die Corona-Pandemie zurück bzw. deren Auswirkungen auf Wirtschaft und Energieverbrauch. Weiterhin haben ein milder Winter sowie erneuerbare Energien im Energiemix dazu beigetragen. Kein Grund die Hände in den Schoß zu legen, denn 2030 steht das nächste Ziel an: 55 % weniger Treibhausgasausstoss im Vergleich zu 1990.
Hier geht´s zur aktuellen Analyse.
Quelle Abbildungen: Agora Energiewende 2021
Kerstin Kopp