Fangfrische Garnelen aus Mecklenburg-Vorpommern. Wo gibt’s denn sowas?

In Grevesmühlen. Hier schwimmt das mittelständische Unternehmen Cara Royal bereits seit 2015 gegen den Strom.

Die rund 50.000 Tonnen Garnelen, die jährlich auf deutschen Tellern landen, stammen überwiegend aus asiatischer oder lateinamerikanischer Massenzucht mit hohem Antibiotikaeinsatz. Diesem oftmals fragwürdigen Produkt, das neben dem enormen Energieaufwand für Transport und Tiefkühlung auch für unzählige ökologische Probleme in den Erzeugerländern verantwortlich ist, setzt das Unternehmen Cara Royal seine regional gezogenen White Tiger Garnelen aus artgerechter Aquakultur und völlig frei von Antibiotika entgegen. Das macht sich nicht nur in der Ökobilanz bemerkbar, das schmeckt man auch.

„Unsere Garnelen sind für uns nicht nur Produkte, sondern Tiere, denen wir in unseren Zuchtbecken geeignete Lebensräume bieten wollen“, sagt Geschäftsführer York Dyckerhoff. Und da die wechselwarmen Krebstiere tropische Temperaturen von ca. 28 Grad bevorzugen, geht das hierzulande nur mit entsprechend hohem Energieaufwand. Rund ein Drittel der Betriebskosten der Anlage mit vier Aufzuchtbecken und 400 Kubikmetern Wasser entfallen auf Energie, also auf Wärme- und Strom.

Tropische Wassertemperaturen in Norddeutschland – kann das ökologisch sein?

Bereits bei Bau und Planung der 2015 in Betrieb genommenen Anlage wurde ökologisch mitgedacht. Die Wärmeversorgung wird von der benachbarten Kläranlage des Zweckverbandes Grevesmühlen über deren Blockheizkraftwerk realisiert. Dort wird aus den Klärwerksendprodukten brennbares Biogas erzeugt, welches im Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme umgewandelt wird. Die so entstandene Abwärme wird über eine direkte Wärmeleitung zur Heizung der Aufzuchtbecken genutzt.

Selbst bei Unternehmen, die bereits nachhaltig wirtschaften, können weitere Einsparpotenziale realisiert werden.

Selbst mit dieser umweltfreundlichen Wärme muss sorgfältig gehaushaltet werden. Die Energieeffizienz-Experten von MVeffizient haben daher geprüft, ob sich die Verluste der Anlage in Form von ungenutzter Wärme und unnötigem Stromverbrauch noch weiter reduzieren lassen. In einer Erstberatung vor Ort wurden insbesondere Wärmeverluste aus der Lüftungsanlage zur Entfeuchtung, Abwärme- und Wasserverluste aus der Filtration und Stromverbräuche der Umwälzpumpen und der Beleuchtung als Handlungsfelder identifiziert. Einsparpotenziale könnten z. B. durch eine optimierte Wärmerückgewinnung, hydraulische Überprüfung der Pumpenleistungen und Rohrquerschnitte und Erhöhung der Tageslichtnutzung erschlossen werden. Das so entstehende Beratungsprofil kann für eine gezielte Untersuchung der einzelnen Handlungsfelder durch spezialisierte Planer und Energieberater weiterentwickelt und umgesetzt werden – um in Zukunft noch nachhaltiger und effizienter zu wirtschaften, als es heute bereits der Fall ist.

„Im eigenen Unternehmen sieht man manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Daher war gerade das unverbindliche Gespräch mit einem Energieexperten, der eben nicht aus der eigenen Branche kommt, für uns sehr interessant“, so York Dyckerhoff.

 

„Wir passen uns dem Wohl der Garnelen an und nicht umgekehrt“, sagt Geschäftsführer York Dyckerhoff (Foto: Cara Royal).

 

Die Wärmeversorgung wird von der benachbarten Kläranlage des Zweckverbandes Grevesmühlen über deren Blockheizkraftwerk realisiert. Die hier entstandene Abwärme wird über eine direkte Wärmeleitung zur Beheizung der Aufzuchtbecken genutzt (Foto: Cara Royal).

 

Selbst mit umweltfreundlicher Wärme muss sorgfältig gehaushaltet werden. Die Energieeffizienz-Experten der LEKA MV haben daher geprüft, ob sich die Verluste der Anlage in Form von ungenutzter Wärme und unnötigem Stromverbrauch noch weiter reduzieren lassen (Foto: Cara Royal).

Kontakt

Garnelen Farm Grevesmühlen GmbH & Co. KG
Am Baarssee 5
23936 Grevesmühlen

Telefon: 03881-7583240
E-Mail: info@cara-royal.de
Webseite: www.cara-royal.de

 

Verfasst von: Maria Horn