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03.07.2025

Warener Waschfee

Nachhaltig sauber: Die Warener Waschfee als Vorreiterin für nachhaltige Textilpflege mit Ressourcen- und Energie-Effizienz

Die Warener Waschfee GmbH & Co. KG hat in einer Zeit zunehmender Notwendigkeit für Energieeffizienz und Umweltschutz eindrucksvoll bewiesen, dass nachhaltige Investitionen sowohl ökologische Vorteile als auch wirtschaftliche Rentabilität bieten können. Durch die Implementierung eines innovativen Projekts im Bereich Energie- und Ressourceneffizienz setzt das Unternehmen, das seit 1965 in der Textilpflege tätig ist, neue Maßstäbe in der Branche.

Stefan Müller (links), GF der Warener Waschfee GmbH & Co.KG, Egbert Jansen (mitte), GF der herstellenden Umwelt + Verfahrenstechnik Bremen GmbH, und unser Technische Berater Konrad Krehl (rechts) vor der Abwasser-Mikrofiltrationsanlage

Ein Unternehmen mit langer Tradition und modernem Anspruch

Die Warener Waschfee, ein inhabergeführtes Unternehmen mit Sitz in Waren (Müritz), ist ein etablierter Partner für anspruchsvolle Auftraggeber aus dem Gesundheitswesen, der Hotellerie und Gastronomie. Mit 47 Mitarbeitern werden auf einer Produktionsfläche von 3.500 m² jährlich große Wäschemengen verarbeitet – im Jahr 2023 waren es beispielsweise 4.295.200 kg.

Geschäftsführer Stefan Müller, der 2019 die alleinige Leitung übernahm, hat das Unternehmen durch eine komplette Umstrukturierung und weitreichende Investitionen in neue, hoch digitalisierte Anlagen zu einer der modernsten und ökologischsten Wäschereien Europas entwickelt.

Vor der jüngsten Investition wies die Wäscherei im Jahr 2023 folgende Verbrauchswerte auf: Der Brennstoffverbrauch lag bei 4.327.000 kWh, der Stromverbrauch bei 348.000 kWh und der Wasserverbrauch bei 28.000 m³. Der jährliche Wasserverbrauch aus der Stadtwasserleitung belief sich auf 26.516 m³. Für die Warmwasserbereitung waren jährlich 1.546.396 kWh Energie notwendig, was mit CO₂-Emissionen von 310,83 Tonnen verbunden war. Bislang waren im Betrieb noch keine umfassenden Maßnahmen zur Wärmerückgewinnung integriert. Das gewichtete Temperatur-Niveau der benötigten Waschlauge betrug 60,1 °C.

Blick in die Produktionshalle

Die Innovation: Intelligente Abwasseraufbereitung und umfassende Wärmerückgewinnung

Kernstück des aktuellen Projekts ist die neu installierte, energieeffiziente Abwasser-Mikrofiltrationsanlage am Standort Waren (Müritz). Diese Anlage verfolgt das Hauptziel, Treibhausgasemissionen erheblich zu senken, indem sie eine verbesserte Wasseraufbereitung und, besonders hervorzuheben, eine umfassende Wärmerückgewinnung im gesamten Waschprozess ermöglicht. Die moderne Technologie, geliefert und installiert von UVA Bremen GmbH, erlaubt es, große Mengen an Abwasser aus dem Waschprozess aufzubereiten und wiederzuverwenden. Dabei wird eine klare, nahezu geruchslose und bereits rund 50°C warme Waschlauge (Permeat) zurückgewonnen.

Die Nutzung dieses warmen Permeats führt zu erheblichen Einsparungen beim Stadtwasser- und Abwasserverbrauch, beim Waschmitteleinsatz und insbesondere bei der Dampferzeugung, da deutlich weniger Energie für die Erwärmung des Wassers auf das gewünschte Temperaturniveau benötigt wird. Das aufbereitete Permeat wird vielseitig eingesetzt: zum Auffüllen der maschineninternen Tanks in den Waschstraßen und in allen Waschschleudermaschinen für die Vorwäsche, Klarwäsche und das erste Spülbad. Eine eigens dafür verlegte, ressourcenschonende Rohrleitung führt das Permeat direkt zu den Maschinen.

Die energieeffiziente Abwasser-Mikrofiltrationsanlage, geliefert und installiert von UVA Bremen GmbH

Gezielte Förderung durch das Land Mecklenburg-Vorpommern und die EU

Die Einführung dieser zukunftsweisenden Technologie wurde maßgeblich durch einen nicht rückzahlbaren Zuschuss des Landes Mecklenburg-Vorpommern unterstützt. Die Bereitstellung erfolgte durch das Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern und wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. Mit einem Fördersatz von 45 % auf die förderfähigen Gesamtausgaben konnte die Warener Waschfee dieses Vorhaben erfolgreich umsetzen. Die Integration der Wärmerückgewinnung spielte hierbei eine entscheidende Rolle für die Förderfähigkeit des Projekts. Die erfolgreiche Förderzusage wurde nach einer Bearbeitungszeit von nur wenigen Wochen, Anfang Mai 2025 zugestellt.

Kompetente Begleitung durch GERATRADE GmbH und MVeffizient

Ein wesentlicher Pfeiler für den Projekterfolg war die enge Kooperation mit der Initialberatung GERATRADE GmbH aus Gera in Thüringen. Stefan Müller, Geschäftsführer der Warener Waschfee, hob die Bedeutung dieser Zusammenarbeit hervor. GERATRADE bot umfassende Unterstützung: von der technischen Auslegung der Mikrofiltrationsanlage bis hin zur Identifizierung und Beantragung passender Fördermittel. Dank dieser Expertise konnte das Unternehmen die komplexen Anforderungen der Förderprogramme leichter bewältigen und das Vorhaben zügig realisieren. Die Übernahme der Fördermittelrecherche, der Behördenkommunikation und der Antragsstellung durch GERATRADE wurde als äußerst wertvoller Beitrag zum Projekterfolg bewertet.

Im Rahmen unserer Beratung bei MVeffizient haben wir die Warener Waschfee auf weitere Möglichkeiten zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz hingewiesen. Dazu zählt das Potenzial der Speichertechnologie für das Spitzenlastmanagement und die Strompreisoptimierung, eventuell in Kombination mit einer Photovoltaikanlage auf dem Hallendach oder einer Kleinwindkraftanlage. Auch der bereits hohe Digitalisierungsgrad der Wäscherei wurde hervorgehoben und dient als vorbildliches Beispiel für andere Betriebe. Zudem erwägt das Unternehmen, zukünftig weitere energieeffiziente Maschinen und „humanoide“ Roboter anzuschaffen, was seine Innovationsfreudigkeit unterstreicht.

Dr. Arnd Brachat (mitte), unser Berater Klimaneutralitätsprüfung, bei der Besichtigung

Beeindruckende Einsparungen und weitere Potenziale

Bereits jetzt zeigen sich die positiven Effekte: Die prognostizierten Einsparungen bei Energie und Wasser erweisen sich als realistisch und wirtschaftlich vorteilhaft. Das Einsparpotenzial der neuen Abwasserreinigungsanlage liegt bei ca. 34 % des Energieeinsatzes und bei ca. 20 % des Wassereinsatzes. Dies führt zu einer Senkung des Energieverbrauchs um rund 520 MWh pro Jahr. Dadurch sind jährliche Kosteneinsparungen im hohen fünfstelligen Bereich möglich und die CO₂-Emissionen werden um ca. 104 Tonnen reduziert. Die Frischwasser-Einsparung beträgt jährlich 5.303 m³. Insbesondere durch die gewährte Landesförderung verkürzt sich die Amortisationszeit der getätigten Investition erheblich und liegt deutlich unter dem branchenüblichen Niveau.

Ausblick und Anerkennung

Mit diesem wegweisenden Projekt festigt die Warener Waschfee ihre Position als Vorreiterin in der nachhaltigen Textilpflege in der Region. Eindrucksvoll demonstriert sie, dass sich Umweltbewusstsein und ökonomischer Erfolg verbinden lassen. Das Projekt ist ein exzellentes Beispiel dafür, wie mittelständische Unternehmen durch strategische Investitionen, fachkundige Begleitung und die Inanspruchnahme öffentlicher Förderungen den Klimaschutz voranbringen und ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig stärken können.
Energieberater, Produktentwickler und Nutzer möchten das Projekt außerdem für den Energy Efficiency Award 2025 der Deutschen Energie-Agentur (dena) vorschlagen. Mit diesem Preis werden Projekte ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße für Klimaschutz und Nachhaltigkeit einsetzen – ein Kriterium, das die Warener Waschfee mit diesem Vorhaben in jeder Hinsicht erfüllt.

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