Bio-Tortillas aus Null-Kilometer-Mais kommen aus MV

Seit 2016 stellt das Unternehmen Tlaxcalli Tortillas und Tostada Chips her. Und das nach traditioneller Art, wie es die indigenen Völker Mexikos seit Jahrtausenden tun: „Wir produzieren mit der traditionellen Methode der Nixtamlisation, das heißt, wir kochen den Mais in Wasser mit Calcium. Der Mais wird gekocht, in einer Vulkansteinmühle zu Masa – dem Teig – gemahlen, geformt und auf befeuerten Eisenplatten täglich frisch gebacken“ erklärt Geschäftsführer Carl Eugen Jahke. Anfangs geschieht das in Berlin, der dafür nötige Mais wird aber von Beginn an von der Höfegemeinschaft Pommern bezogen. Die Höfegemeinschaft ist Teil der BioBoden Genossenschaft, beide sitzen im vorpommerschen Rothenklempenow.

Nur drei Zutaten sorgen für den guten Geschmack – die Produktion, die Verpackung und das gesamte Drumherum sorgen für das gute Gefühl.

Null-Kilometer-Mais – Die Produktion zieht direkt ans Maisfeld

Als dann die Produktion vergrößert werden soll, beschließt die Tlaxcalli GmbH 2020 direkt an den Ort der Produktion ihres Ausgangsstoffes Mais zu gehen und zieht von Berlin nach Rothenklempenow in eine alte Feldsteinscheune auf der Gutsanlage. „In die haben wir uns sofort verliebt, jedoch steht sie unter Denkmalschutz“, berichtet Jahke.

Hier treffen Traditionen aufeinander: Die denkmalgeschützte Feldsteinscheune und mexikanische Tortillas

Zwar war diese bereits gut saniert, jedoch nicht für eine Lebensmittelproduktion ausgelegt. Anpassungen musste man am Gebäude vornehmen, zum Beispiel musste der benötigte Gastank mit archäologischer Begleitung vergraben werden. „Wir wollten aber die Produktion und die Wertschöpfung zu den Maisfeldern und zur Landgesellschaft Rothenklempenow verlegen. Es besteht eine enge Zusammenarbeit sowohl mit den Bauern hier, die neue Maissorten für uns testen, etwa auch blauen Mais. Aber auch die GLS Bank ist uns ein verlässlicher Partner, mit dem es eine gute Zusammenarbeit gibt.“ Die ist dort ebenfalls Gründungsmitglied der BioBoden Genossenschaft – Tlaxcalli gehört mittlerweile auch dazu. Aktuell arbeiten bei dem Lebensmittelhersteller neun Beschäftigte, die jährlich etwa 50 Tonnen Mais verarbeiten.

In Zukunft soll die Energieeffizienz gesteigert und möglichst viel erneuerbare Energie genutzt werden

Aktuell gibt es mehrere Baustellen am Firmensitz: „Das Gebäude wird schon zu klein, eventuell ist die Nutzung der Tischlerei nebenan möglich. Derzeit ist dort aber keine ordentliche Raumnutzung vorhanden. Wir wollen in Rothenklempenow bleiben, haben bereits mehrere externe Lager angemietet, aber ein Neubau und der Umzug müssen geplant werden“, so der Geschäftsführer. Bei allem geht es darum, die Energieeffizienz deutlich zu steigern und möglichst viel Erneuerbare Energie zu nutzen. „Wir wollen mit energieeffizienten Maschinen den Energieverbrauch senken. Weitere Themen sind die Nutzung der Abwärme und die Wärmerückgewinnung.“

Außerdem stehen die Umrüstung der Maschinen von Gas auf Elektro sowie das Umstellen auf Biogas zur Debatte. Eine PV-Anlage auf dem Dach der Scheune gibt es bereits, die ist aber im Besitz der Gemeinde. „Weiterer Änderungsbedarf besteht bei den Kühlzellen. Die stehen noch im gleichen Raum wie die Backöfen. Auch die Verpackung der Chips aus Verbundmaterial durch eine neue, bereits angeschaffte Verpackungsmaschine mit umweltfreundlicherer Verpackung zu ersetzen ist möglich.“Plastik soll in Zukunft durch kompostierbare Beutel ersetzt werden.

Der Weg ist das Ziel – Logistik weiter gedacht

Im Bereich der Logistik und des Warentransports ist das Unternehmen ebenfalls motiviert, die Umweltbelastung so gering wie nur irgend möglich zu halten und organisiert derzeit den Transport mittels Spedition in Leichtkühlung und Tiefkühlung europaweit. Die Lieferungen nach Berlin werden gemeinsam mit Planet V und der Höfegemeinschaft Pommern wöchentlich koordiniert und nicht zuletzt erfolgt der europaweite Versand in umweltfreundlicher Verpackung und Isolation. Auf ihrem Weg zur höchstmöglichen Klimaneutralität sucht sich Tlaxcalli indes jedwede Unterstützung und hat auch die kostenlose Beratung der LEKA MV in Anspruch genommen.

Ralf Stüber, technischer Berater bei MVeffizient lässt sich von Daniel Möhler und Carl Eugen Jahke die Produktion zeigen

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